Praxisbezogene Falldarstellungen zum ersten Heft der neuen Zeitschrift
Angelika Trilling:
Wie kommt der Mensch zur Altenberatung? (Abstract) (PDF)
Spezialisierte Altenberatungsstellen bestehen mittlerweile in einer Vielzahl von Städten in unterschiedlichen Trägerschaften. Aus der Perspektive einer kommunalen Beratungsstelle schildert dieser Beitrag typische Erstkontakte zu Ratsuchenden und stellt die Einbettung des Angebotes dar.
Sabine Wachs und Johannes Kipp:
»Womit habe ich das verdient?« Pflegerische Aufnahme von älteren psychisch kranken Patienten (Abstract)(PDF)
Der Erstkontakt mit psychisch kranken alten Menschen wird oft von vielen Schwierigkeiten begleitet. Gerade bei demenziell erkrankten Menschen treten bei der Aufnahme in die Klinik häufig Angst, Ablehnung, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit auf. Der pflegerische Umgang mit den Betroffenen und ihren Angehörigen erfordert ein hohes Maß an Verstehen und Einfühlung durch das Pflegepersonal. Keine andere Berufsgruppe in der Klinik muss sich so nah mit den Defiziten und Verlusten dieser Patienten auseinandersetzen. Jedoch ermöglicht diese intensive Beziehung auch die Chance, frühere Kompetenzen und die »frühere Person« kennenzulernen. Der Artikel möchte anregen, den Erstkontakt in der Klinik als eine vorsichtige Beziehungsaufnahme zu gestalten und die auch notwendigen pflegerischen Maßnahmen gegebenenfalls zurückzustellen, um dann auf der Grundlage einer sich entwickelnden Beziehung die weitere Pflege zu gestalten.
Meinolf Peters, Sigrid Hübner und Caroline Manaf:
»Müssen Sie das wirklich alles wissen?« - Erstgespräch in der Gerontopsychosomatik (Abstract)(PDF)
Geschildert wird eine 78-jährige, multimorbide Patientin, die mit erheblicher Skepsis in die psychosomatische Behandlung kam. Eine gering entwickelte Motivation der Psychotherapie gegenüber ist bei zahlreichen Patienten in der Gerontopsychosomatik gegeben. Es werden Besonderheiten der Aufnahmesituation und der Eingangsszene sowie des Erstgesrpächs in einer gerontopsychosomatischen Abteilung geschildert. Dabei geht es nicht allein um diagnostische Fragen. Von Beginn an steht im Vordergrund, eine therapeutische Beziehung aufzubauen, Psychotherapiemotivation zu entwickeln und Patienten in einen therapeutischen Prozess zu involvieren. Auf die große Unterschiedlichkeit älterer Patienten ist hinzuweisen, allzu grobe Typisierungen werden dem Phänomen der Altersdifferenzierung nicht gerecht.
Esther Buck und Johannes Kipp:
Das Aufnahmegespräch in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Abstract) (PDF)
Das Erst- und Aufnahmegespräch in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie hat die Funktion der Beziehungsaufnahme. Es ist Grundlage der Therapie und Voraussetzung, um die Aufnahmediagnosen stellen zu können, welche durch weitere somatische und psychologische Untersuchungen abgeklärt werden müssen. Im psychiatrischen Erstgespräch liegt der Schwerpunkt nicht auf der Klärung der Defiziterfahrung Älterer. Die Erfassung der Symptome und Schwierigkeiten in der Lebenslaufperspektive sowie die Berücksichtigung der intergenerationellen Beziehung von jüngerem Untersucher und älterem Patienten ermöglicht eine differenzierte Diagnosestellung und ist Grundlage für eine psychotherapeutische Indikation.
Eike Hinze:
Das Erstgespräch mit älteren Patienten in der psychoanalytischen Praxis (Abstract) (PDF)
Das psychoanalytische Erstgespräch mit älteren Patienten sollte nach denselben Grundsätzen wie bei jüngeren Patienten geführt werden. Insbesondere die Rolle des szenischen Verstehens ist wichtig. Daneben ist es unumgänglich, die spezifischen Gegebenheiten der jeweiligen Lebensphase zu berücksichtigen, sich mit der besonderen Gegenübertragung vertraut zu machen und mit dem eigenen Altern auseinanderzusetzen. Gerade bei älteren Patienten hat das Erstgespräch oft auch therapeutischen Charakter. Der Gesprächsauftrag sollte immer angemessen berücksichtigt werden. Die aktive Beteiligung des Patienten bei der Gestaltung des Gesprächs, der therapeutischen Nutzung und oft auch der Indikationsstellung wird häufig unterschätzt. Gerade der ältere Patient braucht ausreichend Zeit, um sich im Gespräch ausbreiten und darstellen zu können. Die einzelnen Facetten des psychoanalytischen Erstgesprächs mit älteren Patienten werden in diesem Beitrag anhand von Fallvignetten dargestellt, wobei besonders auf Probleme in der Praxis eingegangen wird.
Johannes Johannsen:
Das systemische Erstgespräch mit älteren Menschen (Abstract) (PDF)
Die systemische Therapie bei älteren Menschen befindet sich noch am Anfang - sowohl in der Ausformulierung einer spezifischen Theorie und Technik für ältere Klienten als auch hinsichtlich der vorliegenden empirischen Untersuchungen zur Indikation und Wirksamkeit (Johannsen 1999). In den vergangenen Jahren wurden für das systemische Erstgespräch wirksame Richtlinien zur Vorgehensweise entwickelt und formuliert: Ankopplung an das System, Überweisungskontext, Auftragsklärung, Konkretisierung und Rekontextualisierung des auffälligen Verhaltens, subjektive Erklärungen und Wirklichkeitskonstruktionen, Ressourcen und Abschlussintervention.
Am Beispiel eines möglichen Verlaufes eines Erstgespräches mit einem älteren Patienten in einem depressiven System wird das schrittweise Vorgehen veranschaulicht.
How do people come to counseling for the elderly? (English Abstract)
Specialized counseling centers for the elderly now exist in a large number of cities and are run by a variety of organizations. From the perspective of a municipal counseling center, this article describes typical initial contacts with people seeking advice and describes how the service is embedded.
"What did I do to deserve this?" Nursing admission of elderly mentally ill patients (English Abstract)
The first contact with mentally ill elderly people is often accompanied by many difficulties. Especially in the case of dementia patients, fear, rejection, insecurity and disorientation often occur during admission to the hospital. Nursing interactions with patients and their relatives require a high degree of understanding and empathy on the part of the nursing staff. No other professional group in the hospital has to deal so closely with the deficits and losses of these patients. However, this intense relationship also allows the opportunity to learn about previous competencies and the "former person." The article would like to suggest that the first contact in the clinic should be a cautious establishment of a relationship and that the necessary nursing measures should be postponed, if necessary, in order to then shape further care on the basis of a developing relationship.
"Do you really need to know all this?" - Initial interview in gerontopsychosomatics (English Abstract)
A 78-year-old, multimorbid patient who came to psychosomatic treatment with considerable skepticism is described. A low developed motivation towards psychotherapy is present in many patients in gerontopsychosomatics. Special features of the admission situation and the initial scene as well as the first interview in a gerontopsychosomatic department are described. The focus is not only on diagnostic questions. From the beginning, the focus is on establishing a therapeutic relationship, developing psychotherapy motivation and involving patients in a therapeutic process. The great diversity of older patients must be pointed out; overly crude typifications do not do justice to the phenomenon of age differentiation.
The Admission Interview in the Clinic for Psychiatry and Psychotherapy (English Abstract)
The initial interview in a clinic for psychiatry and psychotherapy has the function of establishing a relationship. It is the basis of therapy and a prerequisite for making the admission diagnosis, which must be clarified by further somatic and psychological examinations. In the initial psychiatric interview, the focus is not on clarifying the deficit experience of the elderly. The recording of symptoms and difficulties in the life course perspective as well as the consideration of the intergenerational relationship of the younger examiner and the older patient enables a differentiated diagnosis and is the basis for a psychotherapeutic indication.
The initial interview with older patients in psychoanalytic practice (English Abstract)
The initial psychoanalytic interview with older patients should be conducted according to the same principles as with younger patients. In particular, the role of scenic understanding is important. In addition, it is essential to take into account the specific circumstances of the respective phase of life, to become familiar with the particular countertransference, and to come to terms with one's own aging. Especially with older patients, the initial interview often has a therapeutic character. The mandate of the conversation should always be given due consideration. The active participation of the patient in shaping the conversation, the therapeutic use and often also the indication is often underestimated. The older patient in particular needs sufficient time to be able to expand and present himself in the conversation. The individual facets of the psychoanalytic initial interview with older patients are presented in this article on the basis of case vignettes, with special attention to problems in practice.
The systemic initial interview with older people(English Abstract)
Systemic therapy with older people is still in its infancy - both in terms of formulating a specific theory and technique for older clients and in terms of available empirical research on indication and effectiveness (Johannsen 1999). In recent years, effective guidelines for approaching the initial systemic interview have been developed and formulated: Connection to the system, referral context, clarification of the task, concretization and recontextualization of the conspicuous behavior, subjective explanations and reality constructions, resources, and final intervention. The example of a possible course of an initial interview with an elderly patient in a depressive system illustrates the step-by-step procedure.