Errollyn Bruce:
Gemeinsame Gruppentreffen für demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen (Abstract) (PDF)
Auf der Grundlage des EU-geförderten Projektes »Erinnerungen pflegen« schildert die Autorin die Erfahrungen und Erwartungen einer erinnerungsbezogenen Gruppenarbeit mit demenziell Erkrankten und ihren Angehörigen. Die Interventionen zielen dabei stärker auf eine Beeinflussung der Beziehungs- und Kommunikationsmuster des sozialen Umfeldes ab als auf eine direkte Veränderung der Erkrankten. Von der verbesserten Interaktion innerhalb der betroffenen Familien wird eine höhere Bereitschaft zur Pflege erwartet.
Angelika Trilling & Meinolf Peters:
Gruppenangebote für ältere Menschen - ein Allheilmittel? (Abstract) (PDF)
Gruppenarbeit mit Älteren ist eine inzwischen etablierte Angebotsform sowohl in der sozialen Altenarbeit wie auch im klinisch-therapeutischen Bereich. Die Autoren diskutieren aus diesen beiden professionellen Blickwinkeln kritisch, ob die Gruppe immer die angemessene Interventionsform ist und suchen nach Erklärungsmuster für die hohe Akzeptanz der Gruppenarbeit auf Seiten der Institutionen.
Ulrich Schmid-Furstoss:
Problemadaptierte Gruppenpsychotherapie im teilstationären Setting (Abstract) (PDF)
Die problemadaptierte Gruppenpsychotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der tagesklinischen Behandlung für differenzierte und belastbare Patienten. Sie bietet die Möglichkeit auf die jeweiligen Beschwerden im Rahmen der psychischen Erkrankung einzugehen. Inhalte und Zielsetzungen der problemadaptierten Gruppenpsychotherapie werden erläutert, bei der es drei thematische Schwerpunkte gibt: 1. Erleben und Verändern von Symptomen und Problemen, 2. Symptommanagement durch Psychoedukation und 3. Förderung der Lebensqualität. Zu den ersten beiden Schwerpunkten werden Gruppensitzungen vorgestellt.
Bertram von der Stein:
Analytisch orientierte Gruppenpsychotherapie bei älteren Patienten multikultureller Herkunft (Abstract) (PDF)
Geschildert wird der Verlauf einer analytisch orientierten Gruppenpsychotherapie mit älteren Patienten unterschiedlicher soziokultureller Herkunft. Kollektive Erfahrungen sowie individuelle Belastungen und Traumatisierungen werden ebenso deutlich wie ein in Konflikten über Vorurteile wachsendes gegenseitiges Verständnis. Neben den in der Gruppenpsychotherapie bekannten Heilfaktoren erweist sich eine dem Einzelnen gerechter werdende historische Perspektive als hilfreich. Trotz Schwierigkeiten, deren Betonung Abwehrcharakter haben kann, ist eine analytisch orientierte Gruppenpsychotherapie Älterer im interkulturellen und transgenerationellen Spannungsfeld hilfreich, heilsam und einsichtsfördernd.
Helmut Luft:
Verhaltensbiologische Aspekte im Gruppenverhalten (Abstract) (PDF)
Das Verhalten von Menschen auch in Gruppen kann in einigen Aspekten vom tierischen Verhalten abgeleitet werden. Einige neuere Ergebnisse der Ethologie (Verhaltensforschung) insbesondere aus der Primatenforschung werden im Zeichen einer interdisziplinären Öffnung mitgeteilt. Mögliche Verhaltensrelikte beim Menschen in Gruppensituationen, insbesondere bei Älteren, werden herausgearbeitet.
Johannes Kipp, Milos Kratochvil, Nina Dixon, Cornelia Janz & Doris Schulte:
Tägliche Gruppentherapie in der psychiatrischen Klinik mit älteren depressiven Patienten - eine vierwöchige naturalistische Untersuchung (Abstract) (PDF)
Eine seit Jahren viermal pro Woche stattfindende Gruppentherapie für ältere Menschen mit depressiven Störungen (Kipp & Groß 2004), bei der alternierend verschiedene Therapiemethoden eingesetzt werden, wird hier hinsichtlich der Themen, des Verlaufes und der subjektiv eingeschätzten Wirkung 4 Wochen lang untersucht. In den Gruppen werden ganz unterschiedliche Erlebnisbereiche thematisiert: in der Bewegungstherapie körperliche Beschwerden durch akut aufgetretene Symptome oder auch durch altersspezifische Veränderungen, in der analytischen Gruppentherapie Konflikte in Beziehungen zu Hause und auf den Stationen und in der »Märchengruppe« allgemeinere Themen der Außenwelt, während in der Kunsttherapie die Gesprächsthemen unabhängig von der Methode sind. Durch multiprofessionelle Zusammenarbeit und durch eine Kombination von Therapiemethoden können in der Psychiatrischen Regelversorgung intensive Gruppentherapieprogramme realisiert werden.
Ulrich Wichmann-Jentzen:
Professionell unterstützte Selbsthilfegruppe - Erfahrungen aus einem gemeindepsychiatrischen Projekt mit psychiatrieerfahrenen Älteren (Abstract) (PDF)
Über die »professionell unterstützte Selbsthilfegruppe« psychiatrieerfahrener älterer Menschen, von der im Folgenden die Rede sein soll, ist bei Kipp & Jüngling (2000, S. 147 ff.) schon einmal berichtet worden. Die Autoren würdigen die Arbeit der Gruppe aus der Sicht der zuständigen psychiatrischen Pflichtversorgungsklinik, deren Mitarbeiter registrieren, dass eine Reihe ihrer älteren »Drehtürpatienten« seltener, einige gar nicht mehr zur Aufnahme kommen. Ihre Beschreibung des Gruppenalltags stellt die Gruppenleistung und ihren Beitrag zur Lebensqualität der Mitglieder in den Vordergrund. Im Folgenden soll die Entwicklungsgeschichte des Projektes betrachtet werden - und zwar mit dem Ziel, etwas über die Bedingungen des Gelingens und Scheiterns einer solchen Gruppe in Erfahrung zu bringen. Die Perspektive ist die eines langjährigen »professionellen Unterstützers« der Gruppenselbsthilfe.
Praxisbezogene Falldarstellungen zum Themenheft
“Gruppentherapie”
Joint group meetings for dementia patients and their relatives (English Abstract)
Based on the EU-funded project "Caring for Memories", the author describes the experiences and expectations of a memory-related group work with dementia patients and their relatives. The interventions are aimed more at influencing the relationship and communication patterns of the social environment than at directly changing the patients. The improved interaction within the affected families is expected to result in a greater willingness to provide care.
Group offers for elderly people - a panacea? (English Abstract)
Group work with the elderly has become an established form of offering both in social work with the elderly and in the clinical-therapeutic field. The authors critically discuss from these two professional perspectives whether the group is always the appropriate form of intervention and look for explanatory patterns for the high acceptance of group work on the part of institutions.
Problem-adapted group psychotherapy in the day-care setting (English Abstract)
Problem-adapted group psychotherapy is an important component of day hospital treatment for differentiated and resilient patients. It offers the opportunity to address the particular complaints within the context of mental illness. The content and objectives of problem-adapted group psychotherapy are explained, with three thematic foci: 1. experiencing and changing symptoms and problems, 2. symptom management through psychoeducation, and 3. promoting quality of life. Group sessions are presented on the first two foci.
Analytically oriented group psychotherapy with elderly patients of multicultural origin (English Abstract)
The course of an analytically oriented group psychotherapy with elderly patients of different socio-cultural origins is described. Collective experiences as well as individual stresses and traumatizations become clear, as does a mutual understanding that grows in conflicts over prejudices. In addition to the healing factors known in group psychotherapy, a historical perspective that does more justice to the individual proves helpful. Despite difficulties, the emphasis of which can have a defensive character, an analytically oriented group psychotherapy of elders in the intercultural and transgenerational field of tension is helpful, healing and insightful.
Behavioral aspects in group behavior (English Abstract)
The behavior of humans also in groups can be derived in some aspects from animal behavior. Some recent results of ethology (behavioral research) especially from primate research will be communicated in the sign of an interdisciplinary opening. Possible behavioral relics in humans in group situations, especially in elders, are elaborated.
Daily group therapy in a psychiatric clinic with elderly depressed patients - a four-week naturalistic study (English Abstract)
A group therapy for elderly people with depressive disorders, which has been taking place four times a week for years (Kipp & Groß 2004) and in which different therapy methods are used alternately, is investigated here with regard to the topics, the course and the subjectively assessed effect for 4 weeks. In the groups, very different areas of experience are addressed: in movement therapy, physical complaints due to acute symptoms or also due to age-specific changes; in analytical group therapy, conflicts in relationships at home and on the wards; and in the "fairy tale group", more general themes of the outside world, while in art therapy the topics of conversation are independent of the method. Intensive group therapy programs can be realized in standard psychiatric care through multiprofessional cooperation and a combination of therapy methods.
Professionally Supported Self-Help Group - Experiences from a Community Psychiatric Project with Older People Experienced in Psychiatry (English Abstract)
Kipp & Jüngling (2000, p. 147 ff.) have already reported on the "professionally supported self-help group" of older people with psychiatric experience, which will be discussed in the following. The authors appreciate the work of the group from the point of view of the responsible psychiatric compulsory care clinic, whose staff register that a number of their older "revolving door patients" come less frequently for admission, some no longer at all. Their description of the group's everyday life focuses on the group's performance and its contribution to the members' quality of life. In the following, the history of the project's development will be considered - with the aim of finding out something about the conditions of success and failure of such a group. The perspective is that of a long-time "professional supporter" of group self-help..