Freier Artikel zum Themenheft
“Persönlichkeitsstörungen”
Werner Vogel:
PEG - bei fehlender Einsicht des Patienten? - Entscheidungsfindung im Team bei schwerer Schluckstörung nach Schlaganfall (Abstract) (PDF)
Eine 76-jährige Patientin mit schweren Kau- und Schluckstörungen hatte sich trotz eines operierten Zungengrundkarzinoms vor 20 und eines Schlaganfalls vor 8 Jahren über Jahre ausreichend oral ernähren können. Mobilität, Alltagsbewältigung und Nahrungsaufnahme drohten nun seit einem Jahr bei allgemeinem Kräfteverfall zu dekompensieren. Durch einen erneuten stationären Aufenthalt in der Geriatrie hoffte sie, ihren Zustand von früher wieder zurück zu gewinnen. Bei der Analyse der Schluckfunktion bestätigte sich die Gefahr des Verschluckens und der Aspiration von Nahrung mit dem Risiko schwerer Lungenentzündungen. Um einen weiteren Kräfteverlust durch Mangelernährung zu vermeiden, war das Legen einer Magensonde (PEG) unumgänglich. Umfassende Aufklärung, Überzeugungsarbeit und intensive übende und stützende (psycho)therapeutische Begleitung waren notwendig, bevor die Patientin sich auf eine partielle künstliche Ernährung einlassen konnte. In diesem Beitrag wird geschildert, wie das Eingehen auf biographische Elemente (Erinnern individueller Bewältigungsmuster) bei krankheitsbedingter somato-psychischer Dekompensation eine lohnende Aufgabe eines geriatrischen Teams mit psychotherapeutischer Kompetenz ist.
PEG - in the absence of patient insight? - Team decision making in severe dysphagia after stroke (English Abstract)
A 76-year-old female patient with severe mastication and swallowing disorders had been able to feed herself sufficiently orally for years despite an operated carcinoma of the base of the tongue 20 years ago and a stroke 8 years ago. Mobility, everyday life and food intake were threatening to decompensate since one year with a general loss of strength. By a renewed inpatient stay in the geriatric ward she hoped to regain her condition from before. Analysis of swallowing function confirmed the risk of swallowing and aspiration of food with the risk of severe pneumonia. To avoid further loss of strength due to malnutrition, placement of a feeding tube (PEG) was inevitable. Extensive education, persuasion, and intensive practice and supportive (psycho)therapeutic guidance were necessary before the patient could accept partial artificial feeding. This paper describes how addressing biographical elements (remembering individual coping patterns) in disease-related somato-psychic decompensation is a worthwhile task for a geriatric team with psychotherapeutic competence.