Übersicht zum Themenheft

“Persönlichkeitsstörungen”

Norbert Hartkamp:

Persönlichkeitsstörungen im Alter - ein Blick in die Forschung (Abstract) (PDF)

Der Forschungsstand zur Frage der Persönlichkeitsstörungen im höheren Lebensalter ist insgesamt fraglos unbefriedigend. Die vorhandenen Befunde legen die Annahme nahe, dass Persönlichkeitsstörungen besonders des DSM-Clusters B eine Tendenz haben, im höheren Lebensalter symptomatisch zurückzutreten. Persönlichkeitsstörungen weisen insgesamt im Langzeitverlauf eine weitaus größere Veränderlichkeit auf, als bisher vermutet wurde. Neuere Studien legen nahe, dass es sinnvoll ist, von der kategorialen Betrachtung der Persönlichkeitsstörungen zu einer dimensionalen Betrachtung überzugehen. Die Frage nach den Persönlichkeitsstörungen im höheren Lebensalter wird so verkoppelt mit der Frage nach der Veränderung von Temperamentsfaktoren, Persönlichkeitszügen und traits über die Lebensspanne hinweg. Sie wird wohl nur eine Beantwortung finden, wenn persönlichkeitspsychologische und entwicklungspsychologische Aspekte des höheren Lebensalters mit den klinisch-psychotherapeutischen Perspektiven verbunden werden.

Personality disorders in old age - a look at the research (English Abstract)

The overall state of research on the question of personality disorders in older age is unquestionably unsatisfactory. The existing findings suggest that personality disorders especially of the DSM cluster B have a tendency to recede symptomatically in older age. Personality disorders overall show much greater variability over the long-term course than has previously been suspected. Recent studies suggest that it is useful to move from a categorical view of personality disorders to a dimensional view. The question of personality disorders in older age thus becomes coupled with the question of how temperamental factors, personality traits, and traits change across the life span. It will probably only find an answer if personality psychological and developmental psychological aspects of older age are combined with clinical psychotherapeutic perspectives.