Johannes Kipp & Bertram von der Stein: Editorial zum Themenheft
“Der alternde Körper und wir”
Johannes Kipp & Bertram von der Stein:
Grundfragen der Psychosomatik im Alter (Abstract)
Körperliche Veränderungen fordern von alternden Menschen hohe Anpassungsleistungen, die im Dritten Lebensalter noch ohne große Einschränkungen bewältigt werden können, im Vierten Lebensalter jedoch nicht mehr. Aus diesen Überlegungen heraus wird hier versucht, die Grenze zwischen Drittem und Viertem Lebensalter psychosomatisch zu definieren. Im Dritten Lebensalter, insbesondere nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben, kommt es im Rahmen des Generationenwandels zu einer verstärkten Heterogenität von Alternsprozessen. Die Wellnessbewegung hat das Verdienst, dass gesunderhaltende Aktivitäten nicht nur langfristig wirken, sondern auch kurzfristig zum Wohlergehen beitragen können. Im Vierten Lebensalter kann die Reduktion der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit nicht mehr kompensiert werden, und Menschen in diesem Lebensalter sind zunehmend von Betreuung und Pflege abhängig. Die ganzheitlichen geriatrischen Krankheitskonzepte (z.B. Frailty oder Gebrechlichkeit, Gedeihstörungen etc.) sind dann in Diagnostik (Assessment), Therapie und Rehabilitation von Bedeutung, die aber psychosomatisch erweitert werden sollten.
Basic Questions of Psychosomatics in Old Age (English Abstract)
Physical changes demand a high level of adaptation from aging people, which can still be managed without great restrictions in the third age, but no longer in the fourth age. Based on these considerations, an attempt is made here to define the boundary between the Third and Fourth Ages psychosomatically. In the Third Age, especially after retirement, there is an increased heterogeneity of aging processes in the context of generational change. The wellness movement has the merit that health-maintaining activities not only have a long-term effect, but can also contribute to well-being in the short term. In the Fourth Age, the reduction in physical and mental capacity can no longer be compensated for, and people of this age are increasingly dependent on care and nursing. The holistic geriatric disease concepts (e.g. frailty or infirmity, failure to thrive, etc.) are then important in diagnostics (assessment), therapy and rehabilitation, but these should be expanded psychosomatically.