Ingrid S. Heimbach:

Der Fall Taylor
Innenperspektive eines Demenzpatienten (Abstract) (
PDF)

Der mit 58 Jahren an Alzheimerdemenz erkrankte Psychologieprofessor Richard Taylor schildert in seinem Buch »Alzheimer und Ich« (Taylor 2008) seinen Krankheitsverlauf und dessen Verarbeitung. Anhand dieses Beispiels wird im Folgenden seine Innenperspektive dargestellt. Taylors Geschichte zeigt, dass demenzkranke Menschen durchaus über Fähigkeiten verfügen können, die es ihnen ermöglichen, auch von psychotherapeutischen Maßnahmen zu profitieren. Die Falldarstellung soll dazu ermuntern, nach Formen und Wegen einer psychotherapeutischen Hilfestellung für diese Patientengruppe zu suchen. Außerdem soll sie daran erinnern, dass auch Demenzkranke direkte Kommunikation brauchen. Dazu Taylor: »Ich werde nicht zu einer geringeren Person, nur weil ich mich nicht erinnern kann wie ihr, oder sprechen kann wie ihr, oder denken kann wie ihr…Bitte, helft mir, damit ich alles bin, was ich sein kann und sein sollte« (Demenz Support Stuttgart 2010, 79).

Petra Dykierek:

Psychotherapie mit multimorbiden älteren Patienten (Abstract) (PDF)

Psychotherapie mit älteren multimorbiden Patienten gilt als problematisch. Auch die Studienlage ist nicht ermutigend und hat die Tendenz zu einem psychotherapeutischen Nihilismus noch verstärkt. Nichtsdestotrotz bieten evidenz-basierte Verfahren wie die Interpersonelle Psychotherapie (IPT) und die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) Modifikationen an, die speziell auf die Erfordernisse älterer Patienten mit medizinischen Begleiterkrankungen zugeschnitten sind. An Therapiebeispielen werden die wichtigsten Verfahrensweisen dargestellt. Da die Therapie von älteren Menschen mit Persönlichkeitsstörungen ebenfalls mit schlechten Therapieergebnissen verbunden ist, wird erstmals die Anwendung von schematherapeutischen Interventionen für diese Patientengruppe diskutiert. Generell stehen bei allen dargestellten Verfahren der psychosoziale Kontext, die Betonung der therapeutischen Beziehung sowie die Akzeptanz von Grenzen im Vordergrund.

Claudia Schacke:

Psychologische Barrieren der Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten bei pflegenden Angehörigen (Abstract) (PDF)

Ein Fallbeispiel

Am Beispiel einer Beratung wird aufgezeigt, dass die Inanspruchnahme und Akzeptanz entlastender Interventionen für pflegende Angehörige einen Prozess darstellt, der gegebenenfalls über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet werden sollte. Dazu bedarf es genügender zeitlicher Ressourcen und einer hohen Beratungskompetenz, bei der auch psychodynamische Aspekte Berücksichtigung finden. Die Weitergabe von Informationen zu einzelnen Unterstützungsangeboten allein dürfte häufig nicht ausreichen, um pflegende Angehörige zu befähigen, Unterstützungsangebote anzunehmen und von diesen auch zu profitieren.

Denise Schinköthe und Gabriele Wilz:

Telefonische verhaltenstherapeutische Interventionen für pflegende Angehörige Demenzerkrankter (Abstract) (PDF)

Eine Falldarstellung

Im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten telefonischen Interventionsstudie für pflegende Angehörige Demenzerkrankter konnte mittels kognitiv-verhaltenstherapeutischer Techniken in sieben telefonischen Sitzungen die 65-jährige Ehefrau eines an Demenz erkrankten Mannes bei der Bewältigung ihrer schwierigen Lebenssituation unterstützt werden. Praxisbezogen werden entsprechende Interventionstechniken aus der Kognitiven Verhaltenstherapie vorgestellt und Besonderheiten und Probleme dargestellt, die bei der Behandlung von pflegenden Angehörigen Demenzkranker auftreten können.

Margareta Halek und Sabine Bartholomeyczik:

Umgang mit herausforderndem Verhalten in der professionellen Pflege (Abstract) (PDF)

Ida als Instrument zur Klärung der Gründe

Herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz stellt für Pflegende eine der besonders schwerwiegenden Belastungen dar. Zum Umgang mit herausforderndem Verhalten wurden forschungsbasiert Empfehlungen für die stationäre Altenpflege entwickelt, deren wichtigster Ausgangspunkt die Verstehende Diagnostik ist. Kern der verstehenden Diagnostik ist die Frage nach den Gründen des Verhaltens, das als Ausdruck von unbefriedigten Bedürfnissen interpretiert wird. Anhand des Assessments IdA wird an einem Fallbeispiel das Vorgehen bei der Verstehenden Diagnostik exemplarisch dargestellt.

Falldarstellungen zum Themenheft “Pflege und Psychotherapie”

The case of Taylor: The perspective of a dementia patient (English Abstract)

In his book »Alzheimer’s from the Inside Out« (Taylor 2006), Richard Taylor, professor of psychology who has suffered from Alzheimer’s dementia since the age of 58, depicts the characteristics of the disease and coping with them. The following will depict his inner perspective based on this example. Taylor’s story shows how people suffering from dementia can indeed possess the ability to benefit from psycho-therapeutic measures. The description of this case is supposed to encourage the search for forms and methods of a psychotherapeutic support for this group of patients. Additionally, it should bring to mind the need for communication that people suffering from dementia have. Taylor comments on this: »I do not turn into a minor just because I cannot remember things like you, or talk like you, or think like you … Please help me, so I am all I can and should be« (Demenz Support Stuttgart 2010, 79).

Psychotherapy with multimorbid elderly patients (English Abstract)

Psychotherapy with old-aged multimorbid patients is often regarded as difficult and out-come studies are not very encouraging. This has led to a kind of psychotherapeutic nihilism. Nevertheless, evidence-based psychotherapies like Interpersonal Psychotherapy (IPT) and Cognitive Behavioural Therapy (CBT) offer adaptations for older and sick patients. The most important features and the process of therapy will be presented. Personality disorders are often associated with a worse outcome in therapy trials too. For this reason the implementation of schema therapy will be illustrated. In general, all interventions underline the psychosocial context, the importance of a positive relationship and the acceptance of limits.

Psychological barriers to the use of support services among family caregivers (English Abstract)

A case study

An example of counseling will depict how utilization and acceptance of relieving interventions for caregivers are a process that, as the case may be, should be accompanied for a long-term period. This requires sufficient time resources and a high competence in counsel that considers psychodynamic aspects. Passing on information of particular support interventions alone should in many cases not suffice to enable caregivers to make use of and profit from support interventions.


Telephone behavioral therapy interventions for family caregivers of dementia patients (English Abstract)

A case presentation

Within the range of a randomized-controlled telephone intervention study for dementia caregivers, a 65-year-old woman of a demented husband could be supported within seven telephone sessions to overcome her difficult life situation using behavioral-therapeutic techniques. Realistic intervention techniques from cognitive behavior therapy are introduced and specific features and problems are shown which can appear when treating the caregiver of a family member with dementia.

Dealing with challenging behavior in professional care (English Abstract)

Ida as an instrument to clarify the reasons

Challenging behaviour is one of the most stressing situations of dementia nursing care. Evidence-based recommendations for the care of challenging behaviour were developed in order to be used in nursing homes. Among them special emphasis lies on understanding diagnostics which ask for the reasons and triggers of residents’ behaviours. Challenging behaviour is understood as an expression of unmet needs. Based on the IdA assessment a case study demonstrates the steps of understanding diagnostics.