Empirische Arbeit zum Themenheft
“Kognitive Verhaltenstherapie”
Katja Werheid, Stefan Lieven und Eva Kischkel:
Altersspezifität sozialer Problemsituationen
Grundlage für Sozialkompetenztrainings im höheren Lebensalter (Abstract) (PDF)
In verhaltenstherapeutischen Sozialkompetenztrainings, etwa im Rahmen der Depressionstherapie, werden zur Übung sozial kompetenten Verhaltens üblicherweise Situationsbeschreibungen vorgegeben, wobei unklar ist, ob für ältere Teilnehmer die gleichen Situationen relevant sind wie für Jüngere. Jüngere und ältere Probanden (N=102) beurteilten hier Beschreibungen sozialer Problemsituationen nach Hinsch und Pfingsten (2007), die sich drei Situationskategorien zuordnen lassen, hinsichtlich Auftretenshäufigkeit und subjektiver Schwierigkeit. Ältere betrachteten die Regulierung alltäglicher Konflikte in Nahbeziehungen (»Beziehungssituationen«) als ebenso schwierig wie die Kontaktaufnahme mit Unbekannten (»Sympathie gewinnen«). Leichter fiel ihnen das Durchsetzen eigener Rechte. Jüngere hingegen schätzten »Beziehungssituationen« leichter ein als »Sympathie gewinnen« und ähnlich schwierig wie das Durchsetzen eigener Rechte. Die unterschiedlichen Relevanzhierarchien sprechen dafür, Übungssituationen und Materialien von Sozialkompetenztrainings an ältere Teilnehmer anzupassen.
Age-Specificity of Social Problem SituationsBasis for Social Competence Trainings in Older Age (English Abstract)
We examined age-specific relevance of different types of social situations used in exercises as part of social skills trainings. Young and elderly participants (N=102) were asked to rate written descriptions of three different categories of social situations for difficulty and frequency. In the elderly, situations implicating conflict management in close relationships were considered as relatively difficult in contrast to the younger group. Age-specific patterns in perceived difficulty regarding different types of social situations should be considered in social skills trainings for the elderly.