Anwendungsbezogene Arbeiten zum Themenheft
“Männer”

Manfred langehennig:

Arbeit und Liebe (Abstract) (PDF)

Einblicke in die innerfamiliale Sorgearbeit pflegender Männer

Der Beitrag vermittelt Einblicke in die gender-konstruierte Sorgearbeit älterer Männer, die als Hauptpflegeperson in der häuslichen Angehörigenpflege  tätig sind. Nach einem Überblick über statistische Befunde und nach einer kritischen Auseinandersetzung mit vorliegenden qualitativen Aussagen werden Ergebnisse einer empirischen Studie vorgestellt, in die 65 pflegende Männer einbezogen waren. Danach gestalten und »gendern« die Männer Ihre Sorgearbeit auf eine Art und Weise, dass die immer noch als weiblich konnotierte Tätigkeit einen männlichen Anstrich bekommt. Zugleich zeigen die Befunde, dass Männer die ungewohnte Sorgearbeit trotz emotionaler Belastungen als persönlich bereichernd erleben.

Meinolf Peters:

Männer im Übergang in die nachberufliche Zeit (Abstract) (PDF)

Klinische Probleme und therapeutische Möglichkeiten

Der Übergang in den Ruhestand wurde insbesondere bei Männern lange Zeit als kritisches Lebensereingis betrachtet. Dies aber ist heute nur noch dann der Fall, wenn der Übergang vorzeitig, erzwungen und unvorbereitet erfolgt. Die vorliegende Arbeit zeichnet den Wandel der Bedeutung dieses Ereignisses nach und untersucht, welche Eigenschaften die Männer auszeichnen, die durch ein vorzeitiges berufliches Ausscheiden einem besonderen Risiko ausgesetzt sind. Anhand zweier Fallvignetten werden klinische Probleme und therapeutischen Möglichkeiten, wie sie insbesondere in psychosomatischen Rehabilitationskliniken vorhanden sind, erläutert.

Klaus Hoffmann:

»Alte Täter« (Abstract) (PDF)

Identifizierungen mit NS-Verbrechen in den Herkunftsfamilien

Einerseits sind über 65-Jährige in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen deutlich unterrepräsentiert, andererseits handelt es sich um eine Generation, die viel direkter mit den Verbrechen des Nationalsozialismus wie auch mit den Folgen von Terrorherrschaft und Krieg zu tun hatte als die jetzt beruflich aktive oder die junge Generation. Sie sind »Kriegskinder« (Radebold et al. 2009, Ermann 2010, Kötscher 2011) auch in dem Sinne, dass sie die zerstörerischen Taten und Haltungen ihrer Eltern wenig bewusst, aber handlungsmächtig verinnerlicht haben und diese häufig in selbst- und seltener in fremddestruktiven Handlungen wiederholen. Die beiden Kasuistiken stehen exemplarisch dafür.

Work and love (English Abstract)

Insights into the intrafamilial care work of caring men

This article gives insights into the gender-constructed care giving of older men who are the main caregivers in the domestic care of family members. An overview about statistical reports and a critical discussion about qualitative statements at hand will be followed by results of an empirical study that involved 65 care giving men. According to the study, men arrange and influence their care giving in a manner that effects the task, which is still considered to be female, with male attributes. At the same time the results show that men experience the unusual care giving as personally enriching in spite of the emotional burden.

Men in the transition to the post-work period (English Abstract)

Clinical problems and therapeutic possibilities

For a long time retirement of men has been seen as a critical life event. Nowadays this is only the case when the changeover is premature, forced and unprepared. This article traces the change in the meaning of retirement over time and investigates which characteristics are shared by men who are especially vulnerable for psychic stress and somatic illness during a premature retirement. With the help of two case studies clinical problems and therapeutic options for psychosomatic hospitals are illustrated.


"Old Perpetrators" (English Abstract)

Identifications with Nazi crimes in the families of origin

On the one hand, people 65 or older are considerably under represented in criminal statistics compared to younger adults, on the other hand, this generation much more directly had to face the crimes of National Socialism as well as the consequences of reign of terror and war in comparison with the professionally active and young generation of today. They are »children of the war« (Radebold et al. 2009, Ermann 2010, Kötscher 2011), also in the sense that they internalised the destructive deeds and attitudes of their parents, often unconsciously. They tend to repeat these deeds and attitudes more often in self-destructive actions and less often in extrinsic destructive deeds. The following two case histories are exemplary.