Übersichten zum Themenheft
“Altersbilder”

Eric Schmitt:

Altersbilder als Determinanten für Selbstwahrnehmung und Verhalten älterer Menschen (Abstract) (PDF)

Ausgehend von theoretischen Perspektiven und empirischen Befunden zur Bedeutung der Altersbilder älterer Menschen für die eigene Entwicklung können die Einstellung zum eigenen Altern, zum subjektiven Alter und zur Altersidentität als wichtige Mediatorvariablen der Beziehung zwischen Altersbildern und der Entwicklung im Alter angesehen werden. In einer kulturvergleichenden Studie, an der 3.329 ältere Menschen aus Deutschland, Mexiko und Spanien teilgenommen haben, wurden die genannten Aspekte des Selbstbildes und zwei Skalen zur Erfassung von Altersstereotypen in ihrem Einfluss auf Generativität, Integrität, Lebenszufriedenheit und Optimismus im Alter untersucht. Auch wenn sich Hinweise darauf finden, dass Altersstereotype im Alter zu Selbststereotypen werden können, legen die Ergebnisse nahe, dass Altersbilder die Entwicklung im Alter auch unabhängig von Prozessen der Selbstkategorisierung und Internalisierung beeinflussen.

Carolin Kollewe:

Bilder vom Alter(n) in anderen Kulturen (Abstract) (PDF)

Für Kultursensibilität - gegen Kulturalisierung in der Psychotherapie alter Menschen

Für PsychotherapeutInnen, die sich dem Alter und alten Menschen zugewandt haben, stellt sich zunehmend die Herausforderung, wie ältere und alte Zugewanderte adäquat behandelt werden können. Kulturelle Konstruktionen von Alter, Gesundheit und Krankheit sowie Altersbilder können in der Behandlung eine Rolle spielen. Der Artikel gibt einen Überblick, wie Alter in unterschiedlichen Kulturen konzipiert und bemessen wird und welchen Status ältere und alte Menschen in verschiedenen Gesellschaften einnehmen können. Er zeigt auf, dass häufig Vorstellungen und Wünsche, die ihre Wurzeln in der eigenen Gesellschaft haben, auf Darstellungen von Alter(n) in anderen Kulturen projiziert werden. Deshalb gilt es, Bilder vom Alter(n) in der eigenen und in anderen Kulturen zu reflektieren und äußerst sensibel mit Konzepten von Kultur umzugehen. Die Lebenslage älterer und alter MigrantInnen zu berücksichtigen kann einer Kulturalisierung, das heißt, eine Überbetonung von Kultur, in der Psychotherapie entgegenwirken.

Age Images as Determinants of Self-Perception and Behavior of Older People (English Abstract)

Attitudes towards own aging, subjective age, and age identity can be hypothesized as important mediation variables of the relationship between age stereotypes and the development in older age based on theoretical perspectives and results of empirical research on the impact of older people’s age stereotypes on own development. In a cross-cultural study with 3,329 older participants from Germany, Mexico and Spain, the aspects of self-images and two scales for measurement of age stereotypes are analyzed as predictors of generativity, ego-integrity, satisfaction with life, and optimism in old age. Results suggest that even though there is some evidence that age stereotypes might become self-stereotypes in old age, processes of self-categorization and internalization are not necessary conditions for age stereotypes to have an impact on aging.

Images of age(s) in other cultures (English Abstract)

For cultural sensitivity - against culturalization in psychotherapy of the elderly

Psychotherapists working with the elderly are increasingly confronted with the question of how to provide adequate treatment for older migrants. Cultural constructions of old age, health and illness as well as images of old age can play a role in therapy. This article provides an overview of how old age is conceptualized and measured in different cultures and what status elderly people can have. It also shows that images and wishes that are rooted in our own society are projected onto representations of old age and aging in other cultures. Therefore, it is necessary to reflect on images of old age and aging in our own culture and other cultures and to use the concept of »culture« in a sensitive way. The economic and social circumstances in which older migrants live can be used to counter culturalization, i. e. the overemphasis of culture in psychotherapy.