Fallbezogene Darstellungen zum Themenheft
“Wohnen”
Angelika Trilling und Birgit Jansoen:
Das Elternhaus räumen (Abstract) (PDF)
Ein Gespräch
In einem Gespräch mit den Autorinnen schildert eine Fachkraft der Wohnberatung, wie sie den Umzug ihrer hochaltrigen Mutter aus dem seit 50 Jahre bewohnten Eigenheim in eine Seniorenwohnanlage begleitete. Die Haushaltsauflösung bringt Einzelheiten der Familiengeschichte und der Beziehungen der einzelnen Mitglieder untereinander in Erinnerung. Besonders für die Tochter sind hiermit starke Emotionen und eine neue Gewichtung ihrer Kindheit verbunden.
Birgit Jansen:
Die Wohnungsauflösung im emotionalen Erleben rechtlicher Betreuer (Abstract) (PDF)
Zu den Aufgaben Rechtlicher BetreuerInnen gehört es, etwa im Falle einer Heimübersiedlung, den Umzug eines Betreuten zu organisieren und seine Wohnung aufzulösen.
Der gesetzliche Rahmen, in dem sich die Betreuer dabei zu bewegen haben, ist klar geregelt. Allerdings wird den Rechtlichen Betreuern darüber hinaus in der Regel ein intensives Eingehen auf die individuelle Situation des Betreuten abverlangt. Bislang scheint in keiner Untersuchung der Frage nachgegangen worden zu sein, wie Rechtliche Betreuer diesen Teilbereich ihrer Tätigkeit einschätzen und wie sie mit den damit verbundenen Herausforderungen umgehen.
Der vorliegende Beitrag fasst die Ergebnisse aus Interviews mit vier Berufsbetreuern zusammen, geht insbesondere auf ihr emotionales Erleben bei Wohnungsauflösungen ein und fragt nach den Bewältigungsstrategien, die sie hierfür entwickelt haben.
Boris Mitric:
»There is always more than one way home« (Abstract) (PDF)
Fragen der Beheimatung bei älteren Migranten
Entwickeln Migranten im Ruhestand psychische Erkrankungen, kann dies mit dem Verlust der alten Heimat und der Frage zukünftiger Beheimatung zusammenhängen. Das damit verbundene Erleben ist mit meist unbewussten transgenerationellen Erfahrungen verknüpft, die ihre Wurzeln in den jeweiligen Erinnerungskulturen und ihren psychohistorischen Quellen haben. Der Therapeut ist gefordert, dem Patienten mit all seinen Prägungen Resonanz zu schenken, ohne dabei seine Andersartigkeit zu verleugnen. Im hier geschilderten Fall eröffnet sich dem Patienten aufgrund seiner kulturellen Ähnlichkeit mit dem Therapeuten ein besonders fördernder Raum für die kreative Erinnerung: Er hat die Möglichkeit, in seiner Muttersprache zu sprechen, lernt die Ressourcen zu sehen, die seine Lebensgeschichte birgt und erkennt schließlich: »Es gibt immer mehr als einen Weg nach Hause.«
Angelika Trilling:
Psychotherapeutische Wohngespräche (Abstract) (PDF)
Nachfolgender Beitrag dokumentiert ein Gespräch zwischen einem Psychotherapeuten und seiner Patientin über eine vierjährige, niedrig-frequente Behandlung, bei der das Thema »Wohnen« den roten Faden bildete. Dabei wird deutlich, wie schwer es für die Patientin ist, die aufgrund ihres steigenden Alters erforderlichen Anpassungen der Wohnsituation mit ihren Vorstellungen von sozialem Zusammenleben in Einklang zu bringen.
Clearing the Parental Home (English Abstract)
A conversation
In a conversation with the authors, a housing counseling professional describes how she accompanied her very elderly mother's move from the home she had lived in for 50 years to a senior living facility. The household breakup brings to mind details of the family's history and the relationships among its members. Especially for the daughter, strong emotions and a new emphasis on her childhood are connected with this.
The Resolution of the Apartment in the Emotional Experience of Legal Caregivers (English Abstract)
One of the tasks of legal guardians is to organize the relocation of a person under guardianship and to dissolve his or her apartment, for example in the case of a move to a nursing home. The legal framework within which the guardians have to act is clearly regulated. However, the legal guardians are usually required to deal intensively with the individual situation of the person being cared for. So far, no research seems to have investigated the question of how legal guardians assess this aspect of their work and how they deal with the challenges involved. This article summarizes the results of interviews with four professional guardians, focuses in particular on their emotional experience of residential liquidation, and asks about the coping strategies they have developed for this.
"There is always more than one way home" (English Abstract)
Issues of homecoming among older migrants
If migrants develop mental illnesses in retirement, this may be related to the loss of the old home and the question of future home. The related experience is linked to mostly unconscious transgenerational experiences that have their roots in the respective memory cultures and their psychohistorical sources. The therapist is challenged to give resonance to the patient with all his imprints without denying his otherness. In the case described here, the patient's cultural similarity to the therapist opens up a particularly conducive space for creative memory: he has the opportunity to speak in his native language, learns to see the resources that his life story holds, and finally realizes: "There is always more than one way home."
Psychotherapeutic residential conversations (English Abstract)
The following article documents a conversation between a psychotherapist and his patient about a four-year, low-frequency treatment in which the topic of "housing" was the common thread. It becomes clear how difficult it is for the patient to reconcile the adjustments to her living situation that are necessary due to her increasing age with her ideas of social coexistence.