Übersichten zum Themenheft
“Wohnen”
Birgit Jansen und Angelika Trilling:
Wir wohnen (Abstract) (PDF)
Betrachtungen
Wohnen als Mittelpunkt menschlicher Existenz ist stets bezogen auf die Außenwelt und das dynamische Verhältnis zwischen beiden. Wohnbedürfnisse sind folglich eng verknüpft mit der Lebenssituation und dem Lebensstil des Einzelnen und den Anforderungen, die das Leben an ihn stellt. Unterschiede zwischen dem Wohnen im Alter und dem in jüngeren Jahren entstehen demgemäß weniger durch das Lebensalter an sich als durch die mit dem Alter einhergehenden sozialen und gesundheitlichen Veränderungen. Allerdings gewinnt die Qualität des Wohnens in dem Maße an Bedeutung, wie die individuellen Ressourcen schrumpfen, was sich im Falle psychischer Erkrankungen zeigen lässt.
Christina Kühnemund:
Wie wohnen im Alter? (Abstract) (PDF)
Was die Statistik darüber weiß
Die meisten älteren Menschen möchten, auch im Fall von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit, bis ins hohe Alter selbstständig in den eigenen vier Wänden und in dem vertrauten Wohnquartier leben. »Wohnen im Alter« ist nicht mit »Wohnen im Heim« gleichzusetzen. Vielmehr haben sich die unterschiedlichsten Strategien herausgebildet, um, etwa durch die Umgestaltung von Wohnung und des Wohnumfeldes oder die Verknüpfung mit Serviceangeboten, die Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnt die Frage, wie alte Menschen leben, nicht nur sozialpolitisch an Gewicht.
Christian Kopetzki:
Gut leben im Alter — auch eine Frage des Wohnstandorts (Abstract) (PDF)
Wohnstandorte in Mittel- und Oberzentren mit voll funktionsfähigen Nahbereichen sind für alte Menschen ideal. Allerdings sind solche Standorte nur begrenzt verfügbar, und für Landesteile mit Entleerungs- und Überalterungstendenzen lässt sich der gesetzliche Auftrag, überall in der Bundesrepublik für gleichwertige Lebensbedingungen zu sorgen, nicht mehr aufrechterhalten. Die Raumordnungspolitik versucht dem über ein Netz von Grundzentren und die Definition von Mindeststandards für Einrichtungen der Daseinsvorsorge zu begegnen. Vor Ort gilt es, flächendeckend einen integrierten, sozialraumorientierten Planungsansatz zu verfolgen, wie er in verschiedenen Städtebauförderprogrammen punktuell bereits eingeführt wurde. Dabei ist die Ausrichtung auf Stadtteil und Wohnquartier nicht nur für alte Menschen und ihre angemessene Versorgung mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge von Bedeutung. Angesichts des demografischen und raumstrukturellen Wandels werden interinstitutionelle und interkommunale Kooperationen immer bedeutender und es gilt zivilgesellschaftliches Engagement in enger Verknüpfung mit öffentlichen Unterstützungsprogrammen auf der Ebene der Wohn- und Lebensbereiche weiterzuentwickeln.
We Live (English Abstract)
Reflections
Housing as the center of human existence is always related to the outside world and the dynamic relationship between the two. Consequently, housing needs are closely linked to the life situation and lifestyle of the individual and the demands that life places on him. Accordingly, differences between living in old age and living in younger years arise less from age per se than from the social and health changes that accompany old age. However, the quality of housing becomes more important as individual resources shrink, as can be seen in the case of mental illness.
How to live in old age? (English Abstract)
What the statistics know about it
Most elderly people would like to live independently within their own four walls and in their familiar living quarters until old age, even if they need help or care. "Living in old age" is not to be equated with "living in a home". Rather, a wide variety of strategies have emerged to maintain quality of life into old age, for example by redesigning the home and the living environment or linking it with service offerings. Against the backdrop of demographic change, the question of how old people live is gaining in importance, and not just in terms of social policy.
Living well in old age - also a question of residential location (English Abstract)
Residential locations in middle and upper centers with fully functional local areas are ideal for old people. However, such locations are only available to a limited extent, and for parts of the country with depopulation and aging tendencies, the legal mandate to provide equal living conditions everywhere in the Federal Republic can no longer be upheld. Spatial planning policy attempts to counter this with a network of basic centers and the definition of minimum standards for facilities of general interest. On the ground, it is important to pursue an integrated, social-space-oriented planning approach across the board, as has already been introduced in various urban development programs. In this context, the focus on urban districts and residential neighborhoods is not only important for the elderly and their adequate provision with facilities of general interest. In view of demographic and spatial structural change, inter-institutional and inter-municipal cooperation is becoming increasingly important, and it is necessary to further develop civil society involvement in close connection with public support programs at the level of residential and living areas.