Übersichten zum Themenheft
“Vererben und Erben”

Claudia Vogel, Jan Martin & Harald Künemund:

Bringt die Erbschaftswelle neue familiale Konflikte und soziale Ungleichheiten? (Abstract) (PDF)

Erbschaften sind hochgradig ambivalent besetzt, und zwar sowohl in Familien als auch in der Gesellschaft. In diesem Beitrag wird ein Überblick zum Erbschaftsgeschehen in Deutschland gegeben. Gut sieben Prozent der Erwachsenen haben in den letzten 15 Jahren geerbt, wobei die Hälfte der Begünstigten lediglich einen Betrag von bis zu 32.000 Euro erhalten hat. Nur eine sehr kleine Gruppe von weniger als einem Prozent der Erbinnen und Erben berichtet den Erhalt von einer Million Euro oder mehr. Zudem werden Wirkungen der Vermögenstransfers in den Familien sowie in der Gesellschaft insgesamt diskutiert. Verdeutlicht wird, dass viele zunächst plausibel scheinende Annahmen – etwa: Erbschaften würden bestehende Ungleichheiten verschärfen – einseitig verkürzt sind. Entsprechend ergeben sich auch neue Perspektiven auf die Besteuerung von Erbschaften und Schenkungen.

Maria Kraft:

Erben ist doch federleicht
Märchengeschichten (Abstract) (
PDF)

Märchen haben als Beispielgeschichten für ganz unterschiedliche menschliche Verhaltensweisen ihren festen Platz in der Psychotherapie. Anhand von sechs Märchen und weiteren Beispielen wird hier das Thema des Vererbens und Erbens aufgegriffen und der Frage nachgegangen, wer wem etwas auf welche Weise vererbt. Welche Vorgehensweisen in den tradierten Geschichten könnten bis in unsere Zeit sowohl den Erblasser als auch seine Erben zufriedenstellen oder kritisch betrachtet werden.

Does the wave of inheritance bring new family conflicts and social inequalities? (English Abstract)

Inheritances are highly ambivalent, both within families and the society. In this contribution, inheritances and their consequences in Germany are discussed. About seven percent of the adult population has received an inheritance in the last 15 years. Half of the heirs has received an amount of only up to 32.000 Euro. Only a very small group of less than one percent of the heirs has reported to have received a million Euro or more. Furthermore, it is shown that many at first glimpse plausible-looking assumptions – such as inheritances would trigger an increase in existing social inequalities – are one-sided and misleading. In addition, new perspectives on the taxation of inheritances and gifts arise.


Inheritance is as easy as pie. Fairy tales (English Abstract)

As a reference for a wide variety of human behaviour fairy tales are well established in psycho-therapy. Six fairy tales and some additional stories will serve to illustrate the matter of heritage and inheriting and help to explore the issue of who passes on what to whom. Which are the procedures followed in traditional stories and may they even today satisfy both bequeather and heir – or will deserve a critical look?