Übersichten zum Themenheft
“Schlaf und Traum”

Christiane Schrader:

Schlaf und Traum im Alter (Abstract) (PDF)
Zur Einführung

Obwohl selten gemeinsam behandelt, sind Schlaf und Traum ineinander verwoben. Im Vergleich zum Traum wird der Schlaf von Psychotherapeut*innen oft wenig beachtet und seine Charakteristika sind nicht unbedingt geläufig. Deshalb wird der Schlaf unter kulturgeschichtlichen Aspekten, in seinen Veränderungen im Lebenslauf, seiner neurobiologischen Verankerung und hinsichtlich seiner Störungen im Alter dargestellt. Nach einer kurzen Rekapitulation von Freuds Traumdeutung wird die weitere Entwicklung des Verständnisses von und der Arbeit mit Träumen entlang zweier Linien skizziert. Die eine führt von Freuds Betonung des latenten Traums und Traumgedankens zur Betonung des manifesten Traums. Die andere folgt einer gegenläufigen Richtung, nämlich der Ausweitung des Träumens bzw. der Traumfunktionen und des träumerischen Denkens auf das Denken überhaupt. Nach einer Skizze der empirischen Traumforschung werden die Charakteristika von Träumen im Alter diskutiert.

Helmut Frohnhofen & Geert Mayer

Schlaf im höheren Lebensalter (Abstract) (PDF)

Das Schlafvermögen verändert sich mit zunehmendem Alter. Diese physiologischen Veränderungen des Schlafes müssen von den eigentlichen Schlafstörungen abgegrenzt werden. Die Insomnie ist die häufigste Schlafstörung im Alter. Die Behandlungsindikation ergibt sich aus dem daraus resultierenden Leidensdruck und der beeinträchtigten Tagesbefindlichkeit. Die Behandlung einer Insomnie ist immer multimodal, wobei verhaltenstherapeutische Verfahren immer angewendet werden sollen. Eine Pharmakotherapie der Insomnie kann additiv erwogen werden, erfordert das Abwägen von Nutzen und Risiko und sollte stets zeitlich befristet verordnet werden.

Sleep and dreams in old age (English Abstract)

Although rarely treated together, sleep and dream are intertwined. Compared to dreams, sleep is often neglected by psychotherapists and its characteristics are not necessarily familiar. Therefore, sleep is presented under cultural-historical aspects, in its changes in the life course, its neurobiological anchoring and with regard to its disorders in old age. After a brief recapitulation of Freud's interpretation of dreams, the further development of the understanding of and work with dreams is outlined along two lines. One leads from Freud's emphasis on the latent dream and dream thought to the emphasis on the manifest dream. The other follows an opposite direction, namely, the extension of dreaming or dream functions and dreaming thought to thought in general. After a sketch of empirical dream research, the characteristics of dreams in old age are discussed.


Sleep in older age (English Abstract)

Sleep capacity changes with increasing age. These physiological changes in sleep must be distinguished from actual sleep disorders. Insomnia is the most common sleep disorder in old age. The indication for treatment results from the resulting suffering and the impaired daytime well-being. The treatment of insomnia is always multimodal, whereby behavioral therapy methods should always be applied. Pharmacotherapy of insomnia can be considered additively, requires weighing of benefits and risks, and should always be prescribed for a limited time.