Freier Beitrag zum Themenheft

“Depression”

Helena Kukla, Julia Strupp & Raymond Voltz:

Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit (Abstract) (PDF)

Mit steigendem Alter oder Erhalt einer lebenslimitierenden Diagnose kann sich das Bewusstsein für die eigene Endlichkeit verstärken. Damit treten häufig neben Bedürfnissen der medizinischen Versorgung vor allem auch existenzielle psychosoziale Bedürfnisse wie der Erhalt der Selbst-Identität in den Vordergrund. Es können existenzielle Fragen zu Leben, Tod und Sterben entstehen, die Stress, Ängste und existenzielles Leid auslösen können. Die Konfrontation mit todesbezogenen Themen kann dazu beitragen, diese negativen Gefühle zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern. Es bestehen verschiedene Ansätze zur Konfrontation mit existenziellen Themen, beispielsweise psychosoziale Gesprächsansätze wie die würdezentrierte Therapie am Lebensende, die sich nachweislich positiv auswirken können. Ob und inwieweit sich Menschen mit der eigenen Endlichkeit beschäftigen, ist auch abhängig von der eigenen Einstellung sowie der Zugänglichkeit von Angeboten zur Konfrontation. In zwei Fallbeispielen werden unterschiedliche Einstellungen zur Konfrontation sowie die aktiven oder vermeidenden individuellen Herangehensweisen skizziert. Sowohl aufgrund wissenschaftlicher Ergebnisse als auch auf der Basis individueller Erfahrungen und Wünsche von Menschen am Lebensende ergibt sich ein Bedarf an Angeboten zur Konfrontation.

Confrontation with one's own finiteness (English Abstract)

With increasing age or a life-limiting diagnosis, the awareness of one’s own end of life increases. Besides physical needs, existential psychosocial needs such as the maintaining of self-identity often come to the fore. Existential questions about life, death and dying arise and can trigger stress, anxieties and existential suffering. Confronting death-related issues may help to alleviate these symptoms and increase well-being. There are various approaches to confronting existential issues at the end of life that have been shown to have a positive impact. Whether and to what extent people deal with their own finitude also depends on their own attitude as well as the accessibility of psychosocial support. In two case studies, different attitudes towards confronting the own end of life as well as active or avoidant individual reactions are outlined. Both, scientific findings and the individual experiences and wishes of people at the end of life show that there is a need for interventions to confront the end of life.